Ausbildung Psychotraumatherapie für Erwachsene
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie für folgende Aus-/Weiterbildungsziele:
Qualifikation in Spezieller Psychotraumatherapie (DeGPT)
Curriculare Module/Inhalte:
Std. (UE) | ||
1. | Theoretische Grundlagen | 20 |
Geschichte
der Psychotraumatologie, Neurobiologie, Besonderheiten des
Traumagedächtnises, Überblick zu traumaspezifischen
Behandlungsverfahren, Behandlung durch Psychopharmaka, Überblick
über den aktuellen Stand der Psychotherapieforschung im Bereich
Trauma (Metaanalysen etc.). Verhinderung erneuter
Viktimisierung. Traumaspezifische Diagnostik (mindestens drei Testverfahren, Interview und Fragenbogen), Epidemiologie und komorbide Störungen, spezifische Traumatisierungen (z. B. Folter, sexuelle Gewalt, Migrationsprobleme), relevante juristische Grundkenntnisse z.B. Opferschutz-Gesetze (für Deutschland z. B. OEG, GewSchG); Möglichkeiten kontinuierlicher Fortbildung (Leitlinien, Diskussion von "Evidence-Based Medicine", Fachgesellschaften, Fachzeitschriften). |
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2. | Techniken zur Stabilisierung und Affektregulation | 20 |
Kognitive Techniken (Entdecken und Verändern dysfunktionaler Kognitionen, Bearbeiten von Schuld und Scham (vgl. Ehlers, 1999), Imaginativ-hypnotherapeutische Techniken (vgl. Brom & Kleber 1989; vgl. Reddemann 2001), oder DBT-Verfahren (mit Schwerpunkt auf Unterbrechung intrusiver Phänomene, Selbstverletzung sowie Erlernen von Affektmodulation (vgl. Cloitre et al., 2002; bzw. Linehan 1996). Mindestens eine der erwähnten Techniken muss praktisch eingeübt und beherrscht werden, bei den anderen beiden Techniken reicht die ausführliche Darstellung. Ausblick auf experimentelle Protokolle (manualisiert, aber bislang ohne kontrollierte, randomisierte Studie). | ||
3. | Traumabearbeitung überwiegend bezogen auf non-komplexe PTBS) | 30 |
Evidenzbasiertes
traumabearbeitendes Verfahren / Technik (Evidenzstufe Ia nach
Cochrane) in Theorie (Krankheitsmodelle, Indikation,
Kontraindikation, Differentialindikation) und Praxis. Verfahren: Zur Zeit sind Ia-Techniken kognitive und verhaltenstherapeutische Ansätze oder EMDR (vgl. Ehlers 1999, Resick 1991 und verschiedene Formen der Expositionsbehandlung, vgl. z.B. Foa et al. 1991, vgl. Shapiro 2001). Eines dieser Verfahren soll ausführlich vermittelt werden, ein anderes im Überblick. |
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4. | Überblick über die Behandlung akuter Traumatisierungen und Krisenintervention | 10 |
Phasenverlauf und Erscheinungsbilder akuter Traumatisierungen, traumaspezifische Krisenintervention, Unterstützung natürlicher Verarbeitungsprozesse, Verhinderung von Folgetraumatisierungen, kritischer Einsatz von Akutinterventionen (Evidenzbasis, Darstellung der Vorgehensweisen, Information zum Stand der Wirksamkeit verschiedener Verfahren). Gesprächsführung in der akuten Situation, Umgang mit Phänomenen akuter Belastungsstörungen wie z.B. Dissoziation. Diagnostik und Behandlung von Akuter Belastungsstörung und Risikopopulationen (vgl. z.B. Bryant et al. 1998, Orner & Schnyder 2003 und Solomon 1998). Kooperation mit Opferhilfe-Organisationen und den Diensten vor Ort. | ||
5. | Behandlung komplexer PTBS / Behandlung von DESNOS | 30 |
Evidence-basierte
Verfahren Die Behandlungskonzepte für komplexe PTBS sind zurzeit stark in der Entwicklung begriffen, während gleichzeitig die Forschung über dieser Patientenpopulation erhebliche Probleme aufwirft. Die Erkenntnisse in diesem Bereich entsprechen daher derzeit einem Evidence-Grad Stufe 2-3 nach Cochrane. Die Verfahren nach Punkt 3., insbesondere aber nach Punkt 2., sind auch im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplanes von DESNOS einsetzbar. Zentral sind bei diesem Modul gestufte und gut steuerbare Verfahren der Konfrontation mit dem Erlebten sowie die Veränderung dysfunktionaler / Übertragungsverzerrender Affekte und Kognitionen. Kriterium ist, dass das Verfahren manualisiert ist, eingehend und detailliert beschrieben wurde und klinische Akzeptanz besitzt. Eines dieser Verfahren soll ausführlich vermittelt werden, ein anderes im Überblick. Inhalte dieses Moduls sind die besonderen Anforderungen bei:
Zur Zeit werden die Kriterien neben den Verfahren aus Punkt 3 und 2 erfüllt durch: z.B. hypnotherapeutische Verfahren, modifizierte kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren, psychodynamisch-imaginative Verfahren, tiefenpsychologisch modifizierte Verfahren. (vgl. Mehrphasige Integrative Traumatherapie, Butollo 1998; Acceptance and Committment Therapy nach Hayes, Strohal & Wilson 2002, van der Hart & Steele 1989; Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie, Fischer 2002; Integrativ-psychodynamisch-kognitive Therapie, Horowitz 1986, Phillips 2002; Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie, Reddemann & Sachsse 2000, Reddemann 2001; Imagery Respripting nach Smucker und Dancu 1999) |
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6. | Selbsterfahrung und Psychohygiene | 10 |
Themenzentrierte
Selbsterfahrung bei von der DeGPT anerkannten Supervisoren bzw.
bei durch ausbildungsberechtigten Instituten benannten und
entsprechend in Psychotraumatherapie qualifizierten Therapeuten. Psychohygiene für Psychotherapeuten: Selbstdiagnose von sekundärer Traumatisierung und Burnout, Verfahren zum Selbstschutz für Behandler (vgl. Figley & Stamm, 2000). |
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7. | Supervision | 20 |
Supervision eigener Behandlungsfälle (nach Möglichkeit videodokumentiert) durch entsprechend qualifizierte Supervisoren und Supervisorinnen (u.a. Indikationsstellung und Behandlungsplanung) in Einzelsetting oder Gruppen (max. 6 Teilnehmer). | ||
8. | Abschlusskolloquium | |
Kollegiales
fallbezogenes Gespräch. Als Voraussetzungen für die Zulassung zum Abschlusskolloquium sind sechs supervidierte und dokumentierte Behandlungsfälle (Kurzfassung) mit unterschiedlichen Störungsbildern (Vollbild PTBS, komplexe Traumatisierung u.a. nach Kindheitstrauma mind. 50 Behandlungsstunden, und - wenn möglich - Akuttraumatisierung) einzureichen, von denen 4 Behandlungsfälle eine volle Diagnostik (einschließlich mindestens drei traumaspezifischer Testverfahren) beinhalten. |
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Das Anmeldeformular für die aktuellen Bestandteile der Traumatherapie-Ausbildung finden Sie hier. |
Letzte Aktualisierung: 13.01.2022 |
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